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  • Alsfelder Allgemeine Zeitung

Vogelsberger Feuerwehren erhalten hessischen Feuerwehrpreis

Mitte Mai zogen die ersten Unwetter des Jahres 2018 durch den Vogelsbergkreis. Nicht über die ganze Region, doch in einigen Dörfern regnete es besonders stark, der Sturm warf Bäume um. In Rülfenrod und Otterbach standen ganze Straßen unter Wasser. In Ermenrod und Köddingen wälzten sich Schlamm- und Kiesmassen durch den Ort, und auch in einigen Homberger Stadtteilen stand Wasser auf Straßen und in Kellern. Das war der Auftakt zu einer Reihe von Unwettern, deren Folgen die Freiwilligen Feuerwehren im Vogelsbergkreis in besonderer Weise forderten. Legendär ist die Szene, als Feuerwehrleute in Otterbach mit Biergarnituren versuchten, das Gerätehaus vor eindringendem Wasser zu schützen.

Teilweise tagelanger Einsatz, danach Reinigen der Ausrüstung – alles freiwillig und ehrenamtlich. Das wird regelmäßig zu Recht gelobt. Ein großes Dankeschön von der Landesebene gab es nun für die Vogelsberger Freiwilligen Feuerwehren mit der Verleihung eines Sonderpreises des Hessischen Feuerwehrpreises.

In der Begründung vom Freitag heißt es, dass sich im Vogelsbergkreis Mitte Mai elf der 19 Städte und Gemeinden gegen strömende Wassermassen zur Wehr setzen mussten. Stellvertretend für die herausragenden Hilfsmaßnahmen in der Region werden die drei Freiwilligen Feuerwehren Alsfeld, Mücke und Feldatal geehrt. »Die Großeinsätze verlangten den Kameradinnen und Kameraden besondere Leistungen ab, die es zu würdigen gilt – verbunden mit unserem Dank für ihr unermüdliches Engagement«, so die Jury. Als Anerkennung erhält der Kreisfeuerwehrverband Vogelsbergkreis 1500 Euro. Der Betrag soll als Zuschuss für ein großes Helferfest verwendet werden. Die gleiche Summe geht an den Kreisfeuerwehrverband Kassel-Land, dessen Wehren sich während der tagelang wütenden Waldbrände in ihrem Einzugsgebiet im Juli 2018 beispielhaft einsetzten. Die Freiwillige Feuerwehr Baunatal nimmt die Auszeichnung stellvertretend für rund 600 Einsatzkräfte zahlreicher Feuerwehren und Hilfsorganisationen sowie freiwillige Helfer aus dem Landkreis Kassel entgegen.


Feuerwehrleute als Geburtshelfer


»Die mehr als 70 000 Einsatzkräfte in den hessischen Feuerwehren sind das Rückgrat der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr in unserem Land«, stellte Innenstaatsekretär Stefan Heck am Freitag bei der Preisverleihung fest. »Sie stellen sich tagtäglich ehrenamtlich in den Dienst unserer Gesellschaft. Diese Leistung ist gar nicht hoch genug anzuerkennen«.

Für ihr besonderes Engagement wurden zwei Feuerwehrleute prämiert: Christopher Spang und Daniel Wagner, beide Einsatzkräfte der Feuerwehr Hünfelden, teilen sich die Auszeichnung »Feuerwehrheld des Jahres«. Während einer privaten Fahrradtour bemerkten die beiden das Fahrzeug von Marina Nichols und Joris Koch, das mit laufender Warnblinkanlage am Straßenrand steht – die Geburt des dritten Kindes des Elternpaares ist im vollen Gange. Die beiden Feuerwehrmänner handeln schnell und besonnen und helfen, den kleinen Joshua auf die Welt zu bringen. Ein Einsatz, den die Jury mit jeweils 500 Euro Preisgeld würdigt.

Die Feuerwehr Bad Homburg vor der Höhe erhielt dem Preis in der Kategorie »Mensch, Technik, Innovation – Feuerwehr der Zukunft«.

Bei Hitze bieten Eis- oder Gelwesten bei länger dauernden oder körperlich hochintensiven Einsätzen nur eingeschränkten Schutz. Auf Grundlage der Erfahrungen aus diversen Übungen sowie einer Analyse der Belastungen bei der Bekämpfung von Wald-, Raum- und Vegetationsbränden hat die Feuerwehr Bad Homburg mit einem Partner aus der Wirtschaft ein Körperkühlsystem entwickelt, das die Sicherheit der Einsatzkräfte erheblich verbessert. Dabei handelt es sich im Gegensatz zu den herkömmlichen Systemen um ein Kühlsystem, bei dem die Kühlleistung durch den Anwender individuell reguliert werden kann.

Die erfinderische Feuerwehr überzeugte zum zweiten Mal nach 2015 die fachkundige Jury und siegte im Wettbewerb um den Hessischen Feuerwehrpreis 2018. Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert.


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