Ein schweres Unwetter zog am gestrigen Freitag über Gontershausen und zog eine Spur der Verwüstung. Besonders schwer traf es eine Gruppe Jugendliche und einen PKW Fahrer, der fluchtartig die Grillhütte verlassen wollte und dessen PKW von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Weitere Bäume stürzten auf die Grillhütte und auf die Zufahrtstraße zur Grillhütte. Ebenso brach in der unmittelbaren Nähe der Grillhütte ein Brand durch Blitzschlag aus. Dies war das Szenario der diesjährigen Großübung zum 41. Stadtfeuerwehrtag der Feuerwehren der Großgemeinde Homberg/Ohm. Um 19.05 Uhr, alarmierte die Leitstelle Vogelsberg die Feuerwehren Gontershausen, Haarhausen, Ober-Ofleiden, Nieder-Ofleiden und Homberg über Sirene und Meldeempfänger. Der zuerst eintreffenden Wehr aus Gontershausen, bot sich ein schreckliches Szenario. Überall liefen unter Schock stehende und verletzte Jugendliche herum, an der Grillhütte war ein großer Baum auf einen PKW gestürzt und hatte den Fahrer eingeklemmt, ebenso waren in der Grillhütte noch Personen eingeklemmt und es brannte neben der Grillhütte. Sofort kümmerten sich die Kräfte der Feuerwehr Gontershausen um die Verletzten Kinder und die eingeklemmte Person im PKW. Die angeforderte Feuerwehr Nieder-Ofleiden mußte bereits auf der Anfahrt zur Einsatzstelle einen Baum, der auf die Zufahrtsstraße gestürzt war, mit der Motorkettensäge beseitigen, um die Einsatzstelle überhaupt erreichen zu können. Etwa Zeitgleich traf die Feuerwehr Homberg ein, die einen anderen Anfahrtsweg über enge Feldwege gewählt hatte. Die Feuerwehr Homberg übernahm die Rettung der eingeklemmten Person mittels Schere und Spreizer, wobei hier aufgrund der schweren Verletzungen des Fahrers, eine sogenannte Crashrettung (sofortige, nicht schonende Rettung bei extrem lebensbedrohlichen Verletzungen) nötig war. Die Feuerwehr Nieder-Ofleiden indes, kämpfte sich mit der Motorsäge zu den eingeschlossenen Personen in der Grillhütte durch, beseitigte die Bäume und rettete die verletzten Personen in der Grillhütte. Die Feuerwehren Ober-Ofleiden, Haarhausen und der 2. Zug der FF Homberg, hatten die Aufgabe eine Wasserversorgung über lange Wegstrecke, von der Löschwasserzisterne im Ort (Entfernung 500 Meter) aufzubauen und die Brandbekämpfung zu übernehmen. Nachdem die Personen in der Grillhütte gerettet waren, begann die Feuerwehr Nieder-Ofleiden mittels Schnellangriffseinrichtung des LF 8/6 den Brand zu bekämpfen, um die Zeit bis zum Aufbau der Wasserversorgung zu überbrücken. Nachdem die Löschwasserversorgung stand übernahmen die Kameradinnen und Kameraden aus Ober-Ofleiden und Gontershausen die weitere Brandbekämpfung.
Im Anschluß an die Übung fand eine Nachbesprechung im Festzelt statt, wo die Übungsbeobachter u.a. Kreisbrandinspektor Sven Holland, Stadtbrandinspektor Thomas Stein, stellv. Stadtbrandinspektor Jens Uwe Rieß, stellv. Stadtbrandinspektor Sandro Wittig und Bereitschaftsleiter DRK, Andreas Fischer ihre Sicht der Dinge schilderten. Holland lobte das Besonnene und schnelle Handeln der eingesetzten Wehren. Einen Kritikpunkt gab es dann doch noch, aus Sicht des DRK in Bezug auf die Kommunikation. Bereitschaftsleiter Fischer monierte, daß das DRK bis zum Ende der Übung nicht wusste was genau passiert war, da die Feuerwehren bereits digital, das DRK aber immer noch analog funken.